L’elisir d’amore – Oper von Gaetano Donizetti – Deutsche Oper am Rhein Opernhaus Duisburg.
Angenehme musikalische Unterhaltung in einer tollen Inszenierung, die – insbesondere im ersten Akt – soviel zum Schauen und Entdecken bietet, dass es manchmal fast von den Protagonisten ablenkt. Die Szenerie ist in eine Hochzeitsgesellschaft eingebettet, was sich der Partitur wunderbar anschmiegt. Herrliche Situationskomik lenkt – wie gesagt – manchmal von Musik und Gesang ab, aber gibt der Handlung, die sich in durchaus weit weniger als zwei Stunden ausbreiten ließe, mehr Sinn.
Das Besondere des Abends ist das Bühnenbild im Form von ca. 3000 hängenden Gläsern – bühnenfüllend, die von Spiegelwänden eingerahmt werden. Schöner Schein kristallisiert sich schimmernd im Glas. Aber auch das ist nur Schein – es klingt ernüchternd nach Kunststoff. Wenn sich im zweiten Akt zu „Una furtiva lagrima“ (deutlich besser als in der Premiere am 17.10.15) dann das Gläserwerk in eine Schräge verschiebt, die sich von der Decke bis zum Boden im Bühnenhinterraum erstreckt, dann bewegt das, auch wenn es etwas viele Tränen sind.
Am meisten begeistert mich Bruno Balmelli als Dulcamara. Er lebt seine Rolle.
Gut passt es zu dieser Oper davor oder danach oder am besten beides zum Italiener gegenüber in der Passage zu gehen und italienisches Essen und Wein zu genießen. Salute!