Blog 19.5.2017 – Hector Berlioz – Requiem –

WDR Rundfunkchor und Sinfonieorchester, Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, Jukka-Pekka Saraste, Leitung, Andrew Staples, Tenor – Konzerthaus Dortmund.

Für dieses Werk des musikalischen – oder sollte ich eher sagen unmusikalischen? – Gigantismus war das Konzerthaus Dortmund dann doch zu klein.
Schon deutlich weniger Choristen und Musiker als von Berlioz vorgesehen konnten die klanglichen Gewalten, die sie entfesselten, sich nicht vollends entfalten lassen. Es hätte einer Kathedrale, wie am Vorabend der Kölner Dom, bedurft. Und der hatte dann auch seine akustischen Tücken und Löcher.
Im Konzerthaus waren es dann „nur“ gut 100 Chorsänger/innen, 10 Pauken(spieler/innen), 5 Becken, 2 Große Trommeln, Tamtams, 12 Hörner, 8 Fagotte, sonst vierfaches Holz, 60 Streicher und zwei Gruppen mit etlichen Trompeten, Posaunen und Tuben auf den Galerien.
Der Chor als einer der Hauptakteure, aus zwei Ensemblen zusammengesetzt, hatte gelegentlich Schwierigkeiten eine einheitliche Artikulation und manchmal auch Intonation zu finden, konnte sich aber stimmgewaltig gegen das/die Orchester behaupten.
Für mich blieb dieses Opus monstruosum ganz auf Außenwirkung beschränkt, floskelhafte Motivik und Melodik erschienen mir unpersönlich, so dass es ein sehr beeindruckendes Spektakel war, das mich aber weder bewegte noch berührte. Es war interessant, es gehört zu haben, aber das war es dann auch.