Kristine Opolais, Sopran – Musik von Antonin Dvorak und Bedrich Smetana – Konzerthaus Dortmund.
Vater Leopold Mozart mahnte seinerzeit seinen Sohn Wolfgang Amadeus das so genannte populare nicht in seinen Kompositionen zu vergessen. Er hätte sicher große Freude an Antonin Dvorak gehabt, dem das nun wahrlich nicht schwer fiel.
In seiner 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“ jagt bekanntlich ein Ohrwurm den nächsten. Ob das Publikum, das nach jedem Satz klatschte, das aus spontaner Begeisterung tat oder eben ein „populares“ war … ?
Vielleicht auch, weil man ja im ersten Teil des Konzerts nach jedem Stück applaudierte.
Dvoraks seltener gespielte Ouvertüre „Othello“ zu Beginn ließ ersten Wurmbefall schon erahnen. Dann folgte der Hit „Lied an den Mond“ aus „Rusalka“. Kristine Opolais im Meerjungfrauen-Kleid (unter den Knien zusammengeschnürt, – das machte das Gehen beschwerlich, insbesondere das Treppensteigen (aber eine Seejungfrau geht ja auch nicht) – dann zu den Füßen hin wie ein Fischschwanz sich verbreiternd) hatte keine Mühe über das Orchester hinwegzukommen, zog die Töne gern von unten hoch, sparte nicht am Vibrato, ließ die Töne häufig ineinander verschleifen, setzte dramatische Akzente mit einer gewagten Ganzkörperdrehung …
Es folgten eine der „Zigeunermelodien“ „Als die alte Mutter sang“, die Polonaise aus „Rusalka“, Smetanas „So wär es wahr?“ aus „Dalibor“ und nochmals aus „Rusalka“ „Oh vergeblich“ … eine wahrlich programmatische Auswahl.